Verbrannt riechendes Motoröl

[Sammy]

bei der Inspektion meiner 2020er F3-S letzte Woche wurde beim Ölwechsel festgestellt, daß mein Motoröl wohl sehr schwarz/verbraucht ist und verbrannt riecht:

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Wechselintervall wurde eingehalten, verwendet wurde das XPS-Öl von Can-Am, Km-Stand 21000Km. Werkstatt meinte, ich fahre wohl sehr zügig, ich sollte mal darüber nachdenken, das Intervall zu verkürzen.
soweit so gut, normalerweise würde ich mich jetzt nach einem besseren Motoröl umschauen, wenn ich nicht bei ca. 18000Km mir mal die Mühe gemacht hätte und den Ölstand, nach Vorgabe/Anweisung, kontrolliert habe:

Ölstand war top, also keinerlei Verbrauch, allerdings fiel mir auf daß das Öl am Peilstab sehr frisch aussah, also klar und bernsteinfarben, was mich, nach ca. 12000Km, etwas wunderte. ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das Öl dann innerhalb von 3000Km sich so "verbraucht"

Klar ist auch, daß ich die Shockwave selten unter 3000rpm bewege, aber auch genauso selten bei ca. 7000rpm hochschalte (mein Schaltblitz hat rot bei 7000), normalerweise wird bei ca. 5000rpm hochgeschaltet (Schaltblitz grün), beim Überholen auch mal bei 6500rpm (Schaltblitz gelb). In den letzten heissen Wochen sprang der Lüfter auch nur 2-3mal an, im Stadtverkehr, Temperaturanzeige immer normal.

die Verfärbungen an meinem Krümmer deuten auch nicht auf eine Überhitzung hin, sonst wäre das Hosenrohr bis zum Kat und inkl. Schelle dunkelblau:

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Ich weiss dass die Triple-Rotax eine Trockensumpfschmierung haben, also ein Ölreservoir, aber hat das System dann nicht auch 1-2 Rücklaufventile ? hat da jemand eine Systemzeichnung ?
ich habe jetzt den Verdacht daß sich meine F3 nur das Öl aus dem Kurbelgehäuse zur Schmierung nimmt und weniger das aus dem Reservoir, oder liege ich da komplett falsch ?
kann man irgendwie den Öldruck kontrollieren oder haben wir eine Möglichkeit einen Öldruckmesser zu installieren ? Vielleicht direkt an der Ölpumpe, an einer Steigleitung (zum Zylinderkopf) oder Ähnlichem ?
oder liegt es wirklich nur an der Ölqualität ? bin etwas verunsichert :concern:

[BlackF3S]

Hallo Sammy,

Das wäre schon sehr interessant zu wissen woran das liegt,
bei meinem Spyder ist das Öl nämlich auch dunkler als das bei Spyder meiner Frau, allerdings habe ich daran noch nicht gerochen.
Sie fährt verständlicherweise nicht so zügig wie ich, aber die Farbunterschiede sind schon deutlich.

Wäre schon interessant zu erfahren woran das liegt, ob bei dem der eher zügiger fährt, das Öl durch höhere Temperaturen sich stärker verfärbt.
Vielleicht weiß hier einer die Antwort.

[Barbarossa]

Ölstand war top, also keinerlei Verbrauch, allerdings fiel mir auf daß das Öl am Peilstab sehr frisch aussah, also klar und bernsteinfarben, was mich, nach ca. 12000Km, etwas wunderte.

Also klar und bernsteinfarben ist das Öl nur wenn man es in den Spyder füllt, anschließend färbt sich das Öl sehr schnell dunkel. Das liegt an der Nasskupplung - da ist ebenfalls das Motoröl involviert! Die dunkle Färbung des Motoröls kommt hauptsächlich von Abrieb der Reibscheiben der (Nass-)Kupplung und je heftiger man die Kupplung ran nimmt, desto dunkler wird das Öl ...

Damit es aber verbrannt riecht, muss die Kupplung schon ziemlich gefordert werden und da das beim Spyder i. d. R. automatisch erfolgt, sollte das eigentlich nicht passieren. Der verbrannte Geruch könnte ggf. auch von ausgeleierten Kolbenringen herrühren - das wollen wir aber mal nicht hoffen ... :roll:

Gruß,
Alex

[Sammy]

danke @Barbarossa, nasse Kupplung klingt erstmal plausibel, fordern tu ich die weniger beim Anfahren (der Kenda hinten hat bereits 10Tkm drauf) eher beim Runterschalten bei ca. 4000rpm. Überhitzung schliesse ich mal aus. siehe oben.

was mich aber verwundert, dass das Öl im Intervall am Peilstab frisch aussieht (klar und bernsteinfarben), beim Ablassen dann aber schwarz ist und verbraucht. Bedeutet doch im Umkehrschluss, das auf 15Tkm nicht alles Öl umgewälzt wird. Eine Ölwanne bei Trockensumpfschmierung ist ja nicht vorhanden.

auf Kolbenringe tipp ich eher nicht, wenn die Öl in den Brennraum schieben würden, hätte ich auch einen messbaren Ölverbrauch. Der liegt definitiv bei 0. Kerzenbild weiss ich natürlich nicht, gehe aber nicht davon aus dass die schwarz und verkokt sind, ich habe auch keine Ölfahne, weder bei kaltem oder warmen Motor
mein "Carbon-Spezi" hat dasselbe Phänomen an seiner 2018er F3-S

ich würde gerne mal ein Öldruckmessgerät anschliessen um zu sehen, wieviel Druck die Ölpumpe eigentlich bringt, vielleicht gibt es eine Serienstreuung o.Ä., weiss aber erstmal nicht wo ich das Messgerät anschliessen könnte
und einen Ölkühler haben die Triple ja wohl nicht, oder ?

[Barbarossa]

Hallo Sammy,

ja, es ist ein bisschen schwierig, das Problem zu greifen: Die ganzen Komponenten für die Versorgung mit Öl sind im Inneren des Motor.; nach außen gibt es eigentlich nur den Öldruckschalter, aber da würde ich die Finger weg lassen: es gibt eine ganze Latte von Fehlercodes bzgl. dieses Schalters, d. h. dessen Zustand wird recht genau überwacht. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass dieser nicht korrekt arbeitet.

So sieht der Ölkreislauf prinzipiell aus:

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Gruß,
Alex

[Sammy]

danke Alex. Ich sehe genügend Ventile in dem System, die als "Fehlerquelle" in Frage kommen würden. Speziell Nr. 7, welches wohl auch den Rücklauf (in den Tank) regelt. Immerhin sollen in der Leitung bis zu 12 Bar anliegen (A), während 6 der Öldruckschalter ist.
8 und 9 shcliesse ich aus, da die Kupplung selber keine Auffälligkeiten besitzt.
wat´n Schiet, verunsichert mich immer mehr :culpability:

[SpeedFlap]

Dem Diagramm nach saugt die Pumpe aber alles aus dem Tank. Wie sollte ein innerer Umlauf funktionieren, wenn das Öl nicht ständig durch den Tank läuft?

[Michaaa]

my 5 cents: Mag ja sein dass die Kupplung zur Schwärzung beiträgt, der Hauptgrund der Schwarzfärbung ist dies jedoch nicht.

"Werkstatt meinte, ich fahre wohl sehr zügig, ich sollte mal darüber nachdenken, das Intervall zu verkürzen."
Wenns danach ginge, müsste ich bei meinem F3 wohl alle 4K einen Ölwechsel machen. Sorry, so was habe ich noch nie gehört.
Hast du den Geruch selbst wahrgenommen? Dann riech doch mal nach 2-3K km obs auch verbrannt riecht.

[Barbarossa]

my 5 cents: Mag ja sein dass die Kupplung zur Schwärzung beiträgt, der Hauptgrund der Schwarzfärbung ist dies jedoch nicht.

Und was meinst du, wodurch die Schwarzfärbung hervorgerufen wird?

Bei unseren PKWs ist es höchst unterschiedlich: Beim Citroen C1 kommt das Öl "wieder so raus, wie's reingekommen ist: klar und bernsteinfarben. Beim VW Passat ist das Öl deutlich dunkler, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wo die konstruktiven Unterschiede beider Motoren liegen, wobei ich sagen muss, dass der VW immer etwas Öl braucht, der Citroen aber nicht ...

Gruß,
Alex

[Sammy]

@Michaaa: nein, nicht selber gerochen, wurde mir so mitgeteilt, hatte zum Werkstatttermin 170km ANfahrt. Was mich verunsichert ist der Punkt, dass mein Öl am Peilstab sauber und gesund ist, während es an der Ablassschraube schwarz und verbraucht rauskommt
und Michaaa: wenn ich mir deine Videos anschaue, müsstest du bei jedem Tanken einen Ölwechsel mitmachen :beer:

[Michaaa]

Und was meinst du, wodurch die Schwarzfärbung hervorgerufen wird?

Bei unseren PKWs ist es höchst unterschiedlich: Beim Citroen C1 kommt das Öl "wieder so raus, wie's reingekommen ist: klar und bernsteinfarben. Beim VW Passat ist das Öl deutlich dunkler, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wo die konstruktiven Unterschiede beider Motoren liegen, wobei ich sagen muss, dass der VW immer etwas Öl braucht, der Citroen aber nicht ...

Gruß,
Alex

Hi Alex,

ich denke es sind immer die Verbrennungsrückstände, die von belasteten Motoren von der Verbrennung ins Öl kommen. Mit laufender KM Leistung wird das Öl immer dunkler, bis zum nächsten Ölwechsel. Das war bisher bei allen meinen Autos (Egal ob Sauger oder Turbo Benzin/Diesel 4-/6-Zylinder) und anderen Fahrzeugen so.
Ich denke bei Motoren mit Nasskupplung sollte von der Kupplung bei niedriger KM-Leistung eigentlich nicht viel Farbe ins Öl kommen. Falls doch, liegt da wahrscheinlich sehr hoher Verschleiß an der Kupplung vor. Beim 2 und 3 Zylinder sollte auch der meiste Abrieb im entsprechenden HMC Filter landen.

[Barbarossa]

Hallo,

da ich heute meinem RT wieder bewegt habe, habe ich anschließend auch nach dem Öl geschaut:

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Vom Geruch her unauffällig und farblich durchaus im Rahmen: nach gut 5.000 km nicht mehr fabrikneu, aber noch ziemlich klar. Ich denke, so sollte das aussehen.

Beim alten V2 war das Öl am Peilstab deutlich dunkler ...

Gruß,
Alex

[Mallnoch]

hast Du denn den Invervall von 10 auf 7 oder 5tkm mal reduziert?

Wenn man sieht wofür das Motoröl alles verwendet wird und es ja nicht die Riesen Menge ist kann es nicht schaden.

[Barbarossa]

@Mallnoch (https://www.spyderforum.de/member.php?7426-Mallnoch): Auf welchen Beitrag beziehst du dich?

Gruß,
Alex

[Mallnoch]

auf Sammy sein Beitrag und allgemein

[Sammy]

nein @Mallnoch, ich habe mein Intervall noch nicht verkürzt. Ölfilter-Kit liegt zwar bereit, will noch Öl bestellen (etwas anderes als das von Can-Am) und dann noch die Zeit für den Wechsel finden ;) Allerdings habe ich das Öl neulich mal kontrolliert: am Messstab wird es etwas dunkler, also scheint der "große" Kreislauf zu funktionieren, kein Verbrauch feststellbar. Wie es riecht werde ich dann beim Wechsel feststellen (oder auch nicht)

[Mallnoch]

Irgendwo gabs ein Thema wo ich nach der Öl Spezifikation gefragt hatte.
In der Anleitung steht nicht so viel drin und man muss die US Daten übersetzen und suchen.
Am Ende hab ich ein 5W-40 Shell Helix Öl genommen.

Der Rotax Motor dreht ja auch hoch.
Und wenn ich so sehe dass das Öl auch durch die Kupplung und so geht kann es nicht schaden das öfters zu tauschen da es doch sehr stark belastet wird.
Viele schaffen nur 2 bis 5tkm pro Jahr und wechseln es Jährlich.

[Road Runner]

Dem Diagramm nach saugt die Pumpe aber alles aus dem Tank. Wie sollte ein innerer Umlauf funktionieren, wenn das Öl nicht ständig durch den Tank läuft?

Hallo Speedflap,

Die Strichpunktierte Leitung ist der Rücklauf.

[Road Runner]

nein @Mallnoch, ich habe mein Intervall noch nicht verkürzt. Ölfilter-Kit liegt zwar bereit, will noch Öl bestellen (etwas anderes als das von Can-Am) und dann noch die Zeit für den Wechsel finden ;) Allerdings habe ich das Öl neulich mal kontrolliert: am Messstab wird es etwas dunkler, also scheint der "große" Kreislauf zu funktionieren, kein Verbrauch feststellbar. Wie es riecht werde ich dann beim Wechsel feststellen (oder auch nicht)

Hallo Sammy,

Eine dunkle Verfärbungen des Öl's kann durch den Abrieb der Kupplungsreibscheiben kommen, jedoch meiner Meinung nach nicht innerhalb 3000 km. Da müssten die Beläge schon sehr am Ende sein und du es vermutlich auch beim Beschleunigen bemerken.
Die Beläge werden laut Schaltplan über ein Proportional - Ventil angesteuert (angepresst) das immer für einen gleichmäßigen Andruck sorgt.
Ein verbrannter Geruch entsteht wenn das Öl nicht mehr genügend runtergekühlt wird, bzw. die Ölmenge zu gering wäre.
Das hat aber nicht's mit einem blauen Krümmer zu tun da diese über die Abgastemperatur geht.
Fährst du sehr flott und stellst die Maschine gleich danach aus? Somit wäre auch kein Ölumlauf vorhanden und das Öl thermisch hoch belastet.

[Sammy]

Hallo Sammy,


Fährst du sehr flott und stellst die Maschine gleich danach aus? Somit wäre auch kein Ölumlauf vorhanden und das Öl thermisch hoch belastet.

@Road Runner: yepp, da hast du wohl recht, das ist der Punkt auf den ich achten werde. obwohl es ja kein Turbo-Motor ist ;)

[Road Runner]

Hi Sammy,

habe auch noch mit meinem Profi aus der Stapler - Reparatur gesprochen. Er sagte, am besten setzt man am Öldruckschalter ein "Adapter - T-Stück in dem dann der Sensor für den Ölthermometer eingeschraubt wird.
Falls das aus Platzgründen nicht möglich wäre könnte er auch in den Ölfilter - Deckel eingebaut werden. Erstere Variante ist jedoch zu bevorzogen.
Das Öl muss sich über 140 Grad erhitzen damit es "verbrennt"
Als schnelle Lösung ist mir noch folgendes eingefallen, nimm ein Baumarkt Laserthermometer (genialer wäre einer Wärmebildcamera) und miss an einer windgeschützten Stelle am Motor nach dem du zügig unterwegs warst. Nur mal als groben Anhaltpunkt, da die Aluteile eine große Wärmeabstrahlung haben.

[Mallnoch]

irgendwann kam mir der Gedanke,
du fährst die Pedalbox.

Naja damit fühlt sich die Spyder / Ryker ja viel spritziger an.

Es ist ja eine Gaspedalbox
damit das es spritziger wird, wird die box für 1 Sekunde vollgas geben und dann kommt dein "Komando" was Du am Gasgriff drehst.

Dafür ist das Getriebe aber nicht gemacht, das kann so schnell nicht reagieren und in diesem Zeitraum "verbrennt" das Öl in der Kupplung.
kommt bei Automatikgetrieben auch vor wenn der Ölstand zu gering ist, dann reiben die Reiblamellen zu viel wegen geringeren Öldruck und dann "verbrennt" das Öl auch in den Lamellen.
Es ist immer nur "10ml" aber auf dauer riecht eben das ganze Öl verbrannt.

Wer mit der Pedalbox fährt sollte dann ggf den Ölwechsel wirklich auf 7500km oder 5000km reduzieren.

Mein Mercedes hat ein Intervall von 60tkm mit Filter.
Aber bei viel Trailer ziehen und sportlicher Fahrweise steht in der Anleitung nach 30tkm ein Ölwechseln ohne Filter.

bei der Ryker gehts eben auf den Antriebsriemen.